Rolex Yacht-Master Ref. 16623 White-Dial Test
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Im Jahr 1992 führte Rolex das erste mal die Yacht-Master ein. Diese Uhr war nach der ursprünglichen Konzeption eigentlich als Nachfolger der damaligen Submariner-Serie gedacht. Das deutlich andere Erscheinungsbild und die unterschiedlichen Anforderungen an die Uhren sorgten aber dafür, dass die Yacht-Master stattdessen als eigene Serie eingeführt wurde.
Die erste Yacht-Master war die Referenz 16622 (Stahl mit Platin-Lünette), die es auch als Vollgold-Modell und Bicolor-Modell gab. In unserem Test haben wir die Referenz 16623 mit weißem Zifferblatt unter die Lupe genommen.
Das aktuelle Modell der Rolex Yacht-Master I in BiColor mit der Referenz 126621 ist nur noch in der Kombination aus Stahl und Roségold zu haben. Preislich liegt dieses Modell aktuell bei 13.950,- €. Der Preis für die 16623 liegt aktuell bei rund 13.000,- € – Tendenz kontinuierlich steigend.
Uhrengehäuse, Armband und Uhrenglas
Das Uhrengehäuse der Yacht-Master liegt – damals wie heute – bei 40 mm. Im Gegensatz zur Submariner hat die Yacht-Master bisher keine Vergrößerung des Gehäuses erfahren. Das Oyster-Case ist deutlich abgerundeter als das Gehäuse von Submariner, GMT Master & Co. Damit wirkt die Yacht-Master deutlich eleganter als die sportlicheren Rolex Uhren, auch wenn die Yacht-Master im Allgemein als Sportuhr gilt.
Mit einer Wasserdichtigkeit von 100 m / 10 bar ist die Yacht-Master weitaus weniger wasserresistent als die Submariner, dennoch kann man sie im Alltag bedenkenlos tragen, auch wenn es mal nass werden sollte. Das Oyster-Armband verfügt über die klassische Rolex Faltschließe und sitzt bombenfest. Die älteren Referenzen, also die 16622 und die 16623 etwa, besitzen lediglich hohle Glieder. Erst ab dem Folgemodell, der 116622, sind die Glieder des Armbands komplett massiv.
Auf dem Gehäuse der 16623 befindet sich Saphirglas, das damals noch nicht entspiegelt war. Ab Ende 2002 etwa sollten auch die Yacht-Master Modelle eine Laserkrone im Glas haben. Auf dem weißen Zifferblatt ist diese aber nochmals deutlich schwieriger zu erkennen, als auf einem schwarzen Zifferblatt. Uhrengläser, die zwischen 2002 und 2014 ausgewechselt wurden, können ein liegendes „S“ für „Service“ in der Laserkrone enthalten.
Uhrwerk, Ausstattung und Komplikationen
Im Inneren der Uhr arbeitet das Rolex Manufakturwerk 3135, das auch in früheren Modellen der Datejust 36, der Submariner Date (bis zur Referenz 116610) und der Deepsea zum Einsatz kam. Mit 31 Lagersteinen und 4 Hz ist das Kaliber sehr gut ausgestattet und die Chronergy-Hemmung sorgt für Präzision und Magnetfeldresistenz. Einzig die Gangreserve von ca. 48 Stunden ist nicht mehr wirklich zeitgemäß, insbesondere im Hinblick auf das Nachfolger-Kaliber 3235.
Die Rolex Yacht Master kommt seit jeher mit einer beidseitig drehbaren Lünette, die etwa dazu genutzt werden kann, sich Termine nach der Uhrzeit zu markieren. Daneben kann man theoretisch auch die Tauchzeit für Sauerstoff berechnen – das macht bei einer Wasserdichtigkeit von gerade einmal 100 m aber relativ wenig Sinn. Das Datum – ohne das es die Yacht-Master nicht gibt – sorgt für maximale Alltagstauglichkeit.
Wie es sich für eine Rolex Sportuhr gehört, gibt es bei der Yacht-Master 40 keine besonderen Komplikationen oder ähnliches. Das Datum ist hier schon das Höchste der Gefühle. Wer auf ausgefallene Komplikationen steht, der sollte die Yacht-Master II in Erwägung ziehen. Dabei handelt es sich trotz des ähnlichen Namens aber um eine komplett andere Uhr. Diese hat mit dem Regatta-Timer aber eine äußerst spannende Komplikation.
Design, Modellreihe und Historie
Das weiße Zifferblatt der 16623 sieht nicht nur hervorragend aus, sondern ist auch eine absolute Rarität. Abgesehen von der Sky-Dweller, einer kurz produzierten Version der Milgauss mit weißem Zifferblatt und der Explorer II gab es keine weitere Rolex Sportuhren, die mit einem weißen Zifferblatt ausgeliefert wurden. Insbesondere die Kombination mit schwarz lackierten Indizes macht diese Uhr zu einem Hingucker. Die Leuchtmasse ist auf kleinen Pfeilen / Dreiecken innerhalb des Index-Rings angebracht.
Der rote Schriftzug „Yacht-Master“ sorgt für etwas farblichen Touch auf dem Blatt. Das behandelte Gold der Lynette sorgt für einen Honig-farbenen Ton, weshalb die Lynette gerne „Honey Gold“ genannt wird. Auch wenn andere Modelle der Yacht-Master sicher auch ästhetisch und klassisch zugleich sind: Die 16623 mit weißem Zifferblatt ist eine Uhr, die man selten zu Gesicht bekommt und die zu begeistern weiß.
Weil die Yacht-Master eben nicht der Submariner Nachfolger, sondern eine eigene Linie geworden ist, gibt es auch eine wichtige Änderung der Funktionalität: Die Lynette der Yacht-Master ist in beide Richtungen drehbar. Die Lynette rastet zwar nicht so spürbar und sauber ein wie bei einer Submariner oder GMT Master – dennoch ist dieses Feature im Alltag durchaus nützlich und unterscheidet die Yacht-Master deutlich von der Sub.
Preis / Leistung, Testergebnis & Fazit
Die Preise für die Yacht-Master 40 steigen gerade kontinuierlich, unabhängig von der Ausführung. Die Edelstahl-Variante mit silbernem Zifferblatt und Platin-Variante liegt zwischen 11.000 und 12.000 €. Die BiColor-Variante aus unserem Test, die Referenz 16623, liegt bei rund 13.000 €. Für die Vollgold-Variante werden rund 30.000 € fällig. Viel Geld, dennoch deutlich weniger als die vergleichbare Submariner.
Die Versorgungslage bei Submariner, GMT Master und Daytona haben den enormen Preisanstieg auch auf Vintage-Modelle und Nebenlinien der Marke ausgedehnt. Das hat dazu geführt, dass die Preise auch für die Yacht-Master Uhren enorm gestiegen sind. Dennoch ist die Yacht-Master, gerade die Referenzen 16622 und 16623, eine der besten Uhren, die man aktuell kaufen kann. Das Potential für Wertsteigerung ist ausgezeichnet und Sammler finden hier ein Modell, dass man wirklich nicht alle Tage sieht.
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